Während der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit müssen Mütter oft auf die ein oder andere Sache verzichten. Den geliebten Kaffee am morgen kann man jedoch auch gegen eine leckere Tasse Tee austauschen. Wir zeigen Dir, welche Teesorten besonders in Schwangerschaft und Stillzeit für Dich und Dein Baby geeignet sind.

Tee während der Schwangerschaft: Welche Sorten sind erlaubt?

In der Schwangerschaft musst Du eventuell auf die ein oder andere leckere Sache verzichten, Kaffee sollte z.B. wenig bis gar nicht getrunken werden. Es gibt jedoch leckere Tees, die Dir etwas Abwechslung bringen! Doch welche Tees sind in der Schwangerschaft geeignet? Schwarzer und grüner Tee beinhalten Koffein, weswegen Du diese nur in Maßen trinken solltest. Studien haben ergeben, dass 200 mg Koffein in der Schwangerschaft unbedenklich für Dein Baby ist. Du musst selbst entscheiden, ob Du Koffein komplett von Deinem Ernährungsplan streichst, oder Dir nur gelegentlich eine Tasse koffeinhaltigen Tee gönnst. Zwei Tassen am Tag sollten nicht überschritten werden.

Generell solltest Du Dich, wenn Du Tee kaufst, für biologisch angebauten Tee entscheiden, da dieser weniger Schadstoffe enthält als Tees, die aus einem traditionellen Anbau stammen. Tee sollte immer mit abgekochtem Wasser aufgebrüht werden. Früchtetees sind in der Regel unproblematisch, bei Kräutertee lohnt sich ein Blick auf die Zusammensetzung, denn manche Kräuter können eine ungewollte Wirkung auf den schwangeren Körper haben.

Gegen die unbeliebte Morgenübelkeit können Tee wie Ingwer oder Kamille helfen. Letzterer ist durch seine entzündungshemmende Wirkung auch bei Sodbrennen oder Magenbeschwerden gut geeignet. Bei Ingwer solltest Du darauf achten, dass eine Menge von sechs Gramm am Tag nicht überschritten wird, da Ingwer wehenfördernd sein kann. Auch Pfefferminztee kann gegen Übelkeit helfen, sollte aber nur in kleinen Mengen getrunken werden, da die ätherischen Öle im Tee ebenfalls wehenfördernd sein können.

Fencheltee kann bei Magenbeschwerden getrunken werden, sowie Melisse- oder Lavendeltee. Letztere haben zudem eine beruhigende Wirkung und können auch vor dem Schlafengehen getrunken werden, wenn man zu unruhigen Nächten tendiert. Tee aus Passionsblume, der gern zum Einschlafen getrunken wird, solltest Du nicht zu Dir nehmen, da dieser im Verdacht steht, wehenfördernd zu sein. 

Rooibostee wird gerne von Schwangeren getrunken, da er nicht nur sehr aromatisch schmeckt, sondern wichtige Antioxidantien und Eisen enthält, die das Wachstum des Kindes unterstützen.

Himbeerblättertee wird gerne kurz vor der Geburt von Hebammen empfohlen, da dieser zu einer sanfteren Geburt beitragen kann, allerdings ist seine Wirksamkeit wissenschaftlich nicht erwiesen. Der Tee soll die Beckenbodenmuskulatur lockern, was nicht nur zu einer entspannteren Geburt beitragen kann. Da er allerdings auch wehenfördernd sein kann, sollte Himbeerblättertee frühestens vier Wochen vor dem geplanten Entbindungstermin trinken. Die Europäische Behörde für  Arzneimittelsicherheit (EMA) rät aufgrund der nicht vorliegenden Studienlage sogar eher davon ab, Himbeerblättertee in der Schwangerschaft zu sich zu nehmen. Während der Periode oder Magen-Darm-Beschwerden wird der Konsum aber als unkritisch angesehen.

Welcher Tee sollte in der Schwangerschaft gemieden werden?

Tee aus Passionsblume, Rosmarin oder Eisenkraut gelten als besonders wehenfördernd und sind somit Tabu. Ihre Wirkstoffe wirken anregend auf die Gebärmuttermuskulatur, was zu unerwünschten Kontraktionen führen kann. 

Süßholzwurzeltee ist ebenfalls kontraindiziert während einer Schwangerschaft. Die darin enthaltenen Wirkstoffe sind auch in Lakritz enthalten, die von Schwangeren in höheren Maßen (etwa ab 15g pro Tag) nicht gegessen werden sollten, da sie die Plazentadurchlässigkeit erhöhen und im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt führen können.

Brennnesseltee wirkt entwässernd und wird oft bei Blasenentzündung getrunken oder um den Stoffwechsel anzuregen. Während der Schwangerschaft sind die Nieren allerdings schon recht ausgelastet, und sollten nicht zusätzlich arbeiten. Schwangere sollten deswegen lieber auf diesen Tee verzichten.

In der Schwangerschaft sind viele Teesorten gut für Dich und Dein Baby. Am besten tauschst Du Dich mit Deiner Hebamme aus, welcher Tee in welcher Situation am besten passt. Falls Du Dir generell unsicher bist, wie Du Dich in der Schwangerschaft am besten ernährst, kannst Du dies hier nochmal nachlesen.

Tee in der Stillzeit: Diese Tees sind gut in der Stillphase

In der Stillzeit kannst Du in vielerlei Hinsicht wieder unbedenklicher schlemmen, allerdings gibt es auch hier ein paar wenige Dinge zu beachten. Koffeinhaltige Getränke solltest Du erst nach einer Stillmahlzeit zu Dir nehmen, denn das Koffein kann in die Muttermilch übergehen. Da die meisten Eltern am Anfang chronisch zu wenig Schlaf abbekommen, solltest Du auch in Deinem Sinne erstmal darauf verzichten oder Koffein nur nach dem Stillen zu Dir nehmen. Manche Teesorten können einen negativen Effekt auf die Milchbildung haben, wir stellen Dir hier geeignete und ungeeignete Teesorten vor.

Die erste Zeit im Wochenbett kann sehr turbulent zugehen – und das auch hormonell. Um Deine Hormone wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, kann eine Teemischung aus Himbeerblätter- und Frauenmanteltee hilfreich sein. Frauenmanteltee wird zudem gerne bei Menstruationsbeschwerden empfohlen und kann dafür sorgen, dass der Zyklus sanfter verläuft und man in mehr einem inneren Gleichgewicht ist. Auch für die Gebärmutterrückbildung kann er hilfreich sein, indem er einem Wochenflussstau vorbeugt.

Bei entzündeten Brustwarzen oder Milchstau haben sich spezielle Kräuterteewickeln bewährt, die Du auf die Brust legen kannst. Kamille wirkt z.B. entzündungshemmend und kann wunde Hautstellen beruhigen.

Welche Teesorten solltest Du lieber nicht oder nur in Maßen trinken?

Es gibt einige Kräuter, die sich negativ auf die Milchbildung auswirken können. Pfefferminze, Hibiskus und Salbei werden gerne bei Erkältung getrunken, allerdings können sie den Milchfluss hemmen. Mütter, die generell schon weniger Milch produzieren sollten diese Teesorten eher meiden oder nur in kleinen Mengen trinken. Im Handel gibt es spezielle Stilltees zu kaufen, die sich positiv auf die Milchbildung auswirken können. Etwa drei Tassen am Tag können eine positive Auswirkung auf die Milchproduktion haben. Du solltest sie allerdings nur trinken, wenn Du merkst, dass Du zu wenig Milch produzierst.

Als Pendant gibt es Kräuter, die die Milchbildung anregen können. Wenn Du generell schon sehr viel Milch produzierst, solltest Du lieber die Finger von Teesorten mit Bockshornklee lassen. Hier gilt aber auch, dass Du ihn nicht komplett meiden musst, die ein oder andere Tasse ist vollkommen okay. 

 Generell ist es gut, nicht immer die gleichen Tees zu trinken, sondern regelmäßig durchzuwechseln, um negative Effekte auf Dich oder das Baby zu vermeiden. Im Zweifelsfall solltest Du Deine Hebamme fragen, welcher Tee in welcher Situation am besten für Dich ist. Wie Du Dich generell in der Stillzeit ernähren solltest, kannst Du hier nochmal nachlesen.

Referenzen:

EMA. Assessment report on Rubus idaeus L., folium. 2012.

Holst L, Haavik S, & Nordeng H. Raspberry leaf – Should it be recommended to pregnant women? Complementary Therapies in Clinical Practice, 15(4), 204–208. 2009.

Schweizer Gesellschaft für Ernährung. Ernährung in der Stillzeit. 2015.

Bund für Risikobewertung. BGVV rät zur Vorsicht beim Verzehr von Lakritze. Zitiert am 17.11.2021. https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/1999/02/bgvv_raet_zur_vorsicht_beim_verzehr_von_lakritze_-861.html

Körner U, Rösch R. Ernährungsberatung in Schwangerschaft und Stillzeit. 2004.

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