Während einer Schwangerschaft muss die Gebärmutter extrem viel leisten, sie dehnt sich auf das 20-fache ihrer Größe aus. Nach der Geburt kannst Du Deinen Körper aktiv bei der Gebärmutterrückbildung unterstützen. Wir verraten Dir, wie.

Gebärmutterrückbildung nach der Geburt

Kaum ein Organ muss während der Schwangerschaft so viel leisten wie die Gebärmutter. Während dieser Zeit dehnt sich die Gebärmutter auf das 20-fache ihrer Größe aus, ihr Gewicht steigt von 50 bis 60 Gramm auf etwa 1000 bis 1500 Gramm an. Schon wenige Tage, nachdem der Embryo sich eingenistet hat, fängt die Gebärmutter an zu wachsen. Nur durch dieses schnelle Muskelwachstum ist die Gebärmutter in der Lage, Deinem Baby ein sicheres Zuhause zu geben und es vor äußeren Einflüssen zu schützen.

Schon unmittelbar nach der Geburt des Kindes und des Mutterkuchens zieht sich die Gebärmutter wieder zusammen und verkleinert sich. Dadurch wird eine Kompression auf die Blutgefäße ausgeübt und die Gebärmutter wird weniger durchblutet. Dies hilft dabei, die Blutung an der Haftstelle des Mutterkuchens zu stillen. 

Innerhalb der ersten acht Wochen nach der Geburt bildet sich die Gebärmuttermuskulatur zurück, bis sie schließlich wieder ihre ursprüngliche Größe erreicht. Bei Kaiserschnitten oder Mehrlingsgeburten kann sich dies etwas verzögern. Deine Hebamme oder Dein Frauenarzt / Deine Frauenärztin werden regelmäßig nachprüfen, inwieweit sich die Gebärmutter schon zurückgebildet hat. Du kannst aktiv dabei helfen, Deine Gebärmutter bei diesem Vorgang zu unterstützen. Wir verraten Dir, wie.

So kannst Du Deine Gebärmutter nach der Geburt unterstützen

  • Deine Gebärmutter hat während der Schwangerschaft extrem viel geleistet und dafür gesorgt, dass sich Dein Kind gesund entwickeln konnte. Für die erste Zeit solltest Du Dir im Wochenbett viel Ruhe gönnen, dies entlastet auch Deine Gebärmutter. Stillen und Kuschelzeit mit Deinem Baby fördern die Ausschüttung des Wohlfühlhormons Oxytocin. Dieses spielt eine Große Rolle bei der Gebärmutterrückbildung, denn das Hormon löst Kontraktionen im Unterleib (Nachwehen) aus, die dafür sorgen, dass die Gebärmutter schneller ihre ursprüngliche Größe erreicht. Viel Ruhe hilft Dir in dieser Zeit, die Zeit mit Deinem Baby genießen und die Ausschüttung von Oxytocin zu fördern. Lass den Haushalt links liegen oder versuche Aufgaben an Freunde und Familie umzuverteilen. 
  • Eine volle Harnblase löst unnötigen Druck auf die Gebärmutter aus. Versuche, den Toilettengang nicht länger als nötig herauszuzögern. Gehe lieber öfter auf Toilette (etwa alle zwei bis vier Stunden) als zu wenig.
  • Du kannst Deine Gebärmutter bei der Rückbildung unterstützen, indem Du Dich zweimal am Tag für 30 Minuten auf den Bauch legst. Falls Rücken oder Brüste in dieser Position schmerzen, kannst Du Dich mit Kissen auspolstern, um es Dir bequemer zu machen. Nach einem Kaiserschnitt solltest Du dies jedoch nicht machen. 
  • Ein Rückbildungskurs ist die beste Möglichkeit, Deinen Körper nach der Geburt wieder in Form zu bringen. Hier wird der Fokus auf die Beckenboden- und Bauchmuskulatur gelegt. Es ist ratsam, einen Rückbildungskurs circa sechs bis acht Wochen nach der Entbindung zu machen. Die Kurse werden in der Regel von den Krankenkassen bezahlt oder zumindest bezuschusst. Du kannst sogar schon, sofern Du Dich gut fühlst, nach dem dritten Entbindungstag mit leichten Übungen starten. Deine Hebamme kann Dir die ein oder andere Position zeigen, die Dir und Deinem Beckenboden guttun. Überhaupt wird Deine Hebamme bei jedem Besuch kontrollieren, wie weit die Rückbildung Deiner Gebärmutter fortgeschritten ist. Wenn Du einen Kaiserschnitt hattest, musst Du ein bisschen geduldiger sein, was die Rückbildung angeht, denn Dein Körper muss sich noch von dem Eingriff erholen.
  • Eine Massage des Bauches ist nicht nur entspannend, sondern kann die Gebärmutter zu Kontraktionen anregen, die zum einen verdauungsanregend sind und die Körpermitte entspannen. In Verbindung mit einem gut riechenden Massageöl hilft es den frischgebackenen Müttern im Wochenbett, besser zu entspannen.
  • Es gibt spezielle Teemischungen, die die Rückbildung begünstigen. In diesen sind meist Kräuter wie Frauenmantel, Schafgabe und Melisse enthalten. 
  • Durch Nachwehen bildet sich die Gebärmutter von alleine zurück. Diese können teils etwas schmerzhaft ausfallen, vor allem, wenn Du schon mal ein Kind geboren hast. Wärme durch eine Wärmflasche kann helfen, oder spezielle Kräutertees. Wenn die Schmerzen zu doll werden, solltest Du Dich an Deine Hebamme und Deinen Frauenarzt / Deine Frauenärztin wenden.
  • Beckenbodentraining ist wichtig für Deinen Unterleib, Du solltest es aber nicht übertreiben. Wenn Du Dich unwohl fühlst oder Dir etwas Schmerzen verursacht, dann solltest Du einen Gang zurückschalten. Eine leichte Übung, die Du immer und überall machen kannst, ist den Beckenboden kurz anzuspannen, als müsstest Du dringend auf Toilette und willst es zurückhalten. Entspanne den Beckenboden dann wieder aktiv. Diese Übung kannst Du mehrmals am Tag machen, egal ob im Liegen, Sitzen oder Stehen. Eine Knie-Ellenbogenlage kann dir helfen, die Belastung von Deinem Beckenboden zu nehmen. Achte auch auf deine Körperhaltung und versuche immer gerade zu stehen, um auch im Alltag dadurch den Beckenboden zu entlasten.

Referenzen:

Gebauer-Sesterhenn B, Praun M. Das große GU Babybuch. 2012.

You may also like