Durch eine ausgewogene Ernährung durch Muttermilch und im späteren Verlauf durch Beikost, bekommt Dein Baby wichtige Nährstoffe, die es für eine gesunde Entwicklung benötigt. Trotzdem kann es sinnvoll sein, bestimmte Nährstoffe zu supplementieren. Wir verraten Dir, welche dies sein können.

Welche Vitamine sind wichtig für mein Baby?

Die Versorgung mit Muttermilch stellt die gesündeste Art der Ernährung für Dein Baby dar. Auch Säuglingsersatznahrung ist in ihrer Zusammensetzung so konzipiert, dass sie Babys Entwicklung fördert. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Ernährung (BZgA) empfiehlt neben einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ergänzend die Einnahme von bestimmten Nährstoffergänzungen wie Vitamin- und Mineralstoffpräparaten.
Natürlich ist es immer am besten, Mineralstoff- und Vitamindefizite über die Ernährung auszugleichen, allerdings ist dies nicht immer möglich. Welche Nährstoffe sollte ich meinem Kind zusätzlich neben einer ausgewogenen Ernährungsweise (Muttermilch/ Säuglingsersatznahrung, Beikost) zuführen und wieso?

Vitamin K: Wichtig für Knochenstoffwechsel und Blutbildungsprozesse

Zum einen empfiehlt die BZgA die Gabe von Vitamin K. Säuglinge haben noch keine Vitamin K-Speicher im Körper und vor allem in der Anfangszeit zu wenig von dem Vitamin, welches eine Rolle beim Knochenstoffwechsel spielt und für die Bildung von Blutgerinnungsfaktoren wichtig ist. Babys, die einen Vitamin K-Mangel haben, neigen zu einer erhöhten Blutungsneigung. Um gefährliche Blutungen zu vermeiden, bekommen Säuglinge in der Regel bei den ersten drei Früherkennungsuntersuchungen U1, U2 und U3 jeweils 2 Tropfen (2mg) Vitamin K. Für eine ausreichende Versorgung und einen positiven Effekt ist es wichtig, dass das Kind alle drei Gaben erhält. In besonderen Fällen kann Vitamin-K auch über eine Einzelinjektion gegeben werden.

Vitamin D-Prophylaxe zur Verhinderung von einer Rachitis

Vitamin D wird durch die Sonneneinstrahlung über die Haut aufgenommen. Da Babys noch eine empfindliche Hautschicht haben und im ersten Lebensjahr noch keinen Sonnenschutz verwenden können, sollten Kindern in den ersten 12 bis 18 Monaten Vitamin D in Tabletten- oder Tropfenform zu sich nehmen. Zwar ist Vitamin D auch in der Muttermilch enthalten, allerdings reicht die Versorgung darüber alleine nicht aus. Als Gabe werden täglich 400–500 IE (10–12,5 µg) empfohlen. Ein Vitamin-D-Mangel kann bei Babys zu einer Rachitis (auch ‚Englische Krankheit‘ genannt) führen, die eine Störung des Knochenstoffwechsels auslöst und Knochen weicher werden lässt. Durch eine routinemäßige Vitamin-D-Prophylaxe ab der Geburt ist die Rachitis hierzulande selten geworden. 

Nährstoffergänzungen im ersten Lebensjahr: Fluorid zur Kariesprophylaxe

Schon im Kleinkindalter lernen Kinder, wie wichtig die Pflege ihrer Zähne ist. Eltern sollten schon weit vorher ansetzen und ihrem Baby täglich rund 0,25mg Fluorid geben (z.B. kombiniert mit der Gabe von Vitamin-D), um Karies zu vermeiden. Die Gabe von Fluorid sollte so lange gemacht werden, bis Kinder eine Zahnpasta mit Fluoridgehalt verwenden dürfen (spätestens ab dem ersten Geburtstag). Falls eine Fluoridkonzentration von über 0,7ml/Fluorid pro Liter im Trinkwasser vorliegt, sollte kein Fluorid zusätzlich gegeben werden. Eine solch hohe Konzentration ist in Deutschland allerdings nicht vorzufinden, sondern lediglich im Ausland.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine ausgewogene Ernährung über Muttermilch, Säuglingsersatznahrung und Beikost zu einer gesunden Entwicklung beiträgt. Trotzdem sollten Vitamin K und D, als auch Fluorid zusätzlich gegeben werden, um eine gesunde Zahn- und Knochenentwicklung zu gewährleisten. Für mehr Informationen darüber, solltest Du Dich an Deinen Kinderarzt / Deine Kinderärztin oder Hebamme wenden. 

Referenzen:

Bundeszentrum für Ernährung. Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen. Handlungsempfehlung 2016.Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Vitamine und Co. – Nährstoffergänzung gezielt einsetzen. 2021. [zuletzt zitiert am 11.08.2022]. URL: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/stillen/naehrstoffergaenzung/#collapse_panel_7869

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