Das Prinzip Respectful Parenting kann dabei helfen, die Entwicklung und Autonomie Deines Kindes zu fördern, zudem wird Stress bei Eltern und Kind reduziert. Doch worauf kommt es genau an beim Respectful Parenting?

Wie das Respectful Parenting den gemeinsamen Umgang miteinander verbessern kann

Als Baby und in der frühen Kindheit ist Dein Baby komplett auf Dich angewiesen. Es braucht seine Eltern um die soziale, so wie die physische Welt zu verstehen und selbst für lebenswichtige Tätigkeiten wie Schlafen und Essen benötigt Dein Kind Deine Unterstützung. Du möchtest natürlich, dass es ihm gut geht und es sich sicher und geborgen fühlt. Jedoch, obgleich die Sicherheit Deines Kindes natürlich an erster Stelle steht, ist es dennoch wichtig mit zu bedenken, dass Dein Kind von klein auf, ein eigenständiger kleiner Mensch, mit eigenen Vorlieben, Wünschen und einem eigenen Temperament ist. Das Vertrauen in den individuellen Entwicklungsfortschritt Deines Kindes kann dabei einen entspannten Umgang der Eltern mit dem Kind ermöglichen. Ein zu stark überbehütendes und besorgtes Verhalten seitens der Eltern wird somit vermieden. Dieser Glaubenssatz der eine zentrale Rolle in der Erziehungsstrategie des sogenannten „Respectful Parenting“ einnimmt kann den Umgang zwischen Eltern und Kind erwiesenermaßen einfacher machen, mit der Erziehung verbundenen Stress reduzieren und eine gesunde Entwicklung Deines Kindes fördern. Daher wollen wir Dir in diesem Blogartikel die Vorteile des Respectful Parenting aufzeigen und Dir Tipps mit auf den Weg geben, wie Du und Dein Kind von dieser Methode profitieren könnt. 

Was bedeutet „Resectful Parenting“?

Obgleich sie zu Beginn ihres Lebens schutzlos und abhängig von Erwachsenen sind, sind Babys sehr effiziente Lerner. Jeden Tag macht Dein Baby neue Entdeckungen, lernt neue Wörter und versteht neue komplexe Zusammenhänge in seiner Umwelt. Angesichts dieser bewundernswerten Anpassungs- und Lernfähigkeit Deines Kindes ist es für Eltern also durchaus angebracht, Vertrauen in die Fähigkeiten und Stärken ihrer Kinder zu entwickeln. Dieses Vertrauen steht unter anderem in dem Respectful Parenting-Ansatz im Fokus. 

Positive Erwartungshaltung gegenüber dem Kind hat viele Vorteile für mentale Gesundheit 

Die moderne Welt ist mit vielen Gefahren und beängstigenden Erfahrungen verbunden. Daher ist es eine natürliche Reaktion von Eltern, ihr Baby beschützen und behüten zu wollen. Mit dem Erreichen eines Alters, in dem sie etwas mehr zu autonomem Verhalten fähig sind, benötigen Kinder dann jedoch etwas mehr Entscheidungsfreiheit. So sollten Eltern darauf achten, obgleich sie diese natürlich weiterhin schützen und behüten, zugleich Freiraum zu lassen und an ihre individuelle Entscheidungsverhalten glauben. Fühlen sich Kinder zu bedrängt durch ihre Eltern, kann das dazu führen, dass Kinder mit Angst auf ihre Eltern reagieren, was die mentale Gesundheit des Kindes auf lange Sicht beeinträchtigen kann. So kann elterliches Verhalten, welches als bedrängend empfunden wird, zu erhöhtem Stress seitens des Kindes beitragen. Dieser erlebte Stress kann dann auch später im Leben in den Beziehungen des Kindes erlebt werden und zu ungesunden Verhaltensweisen, wie einem erhöhten Alkoholkonsum, beitragen. 

„Respectful Parenting“ reduziert das Stresserleben von Eltern

Eine Studie die im Jahre 2020 unter anderem von der Forscherin Amanda Richardson durchgeführt wurde, hat zudem untersucht, welche Vorteile eine respektvoller Umgang mit dem Kind für das Wohlergehen der Eltern hat. Dafür teilten die Forscher 38 Eltern von Kleinkindern in zwei Gruppen ein. Eine dieser Gruppen wurde anschließend direkte Anweisungen im Umgang mit ihrem Kind darauf zu achten, ihr Kind als eigenständigen Menschen mit eigenen validen Gedanken und Gefühlen und nützlichen Fähigkeiten zu sehen. Auf diese Weise sollten die Eltern lernen, mehr Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Kinder zu entwickeln. Die zweite Gruppe erhielt hingegen keine zusätzlichen Anweisungen. Beide Gruppen erhielten Fragebögen, die die Veränderung des erlebte Stresserleben der Eltern mit der Zeit erfassen sollten. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Eltern die Informationen über die Respectful Parenting-Methode erhielten mehr Selbstvertrauen in Bezug auf die eigenen Erziehungsfähigkeiten entwickelten und sich weniger gestresst durch die Erziehung ihrer Kinder fühlten. Ein zu ausgeprägtes Stresserleben kann erwiesenermaßen das Risiko erhöhen psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angsterkrankungen zu erleiden. Daher ist ein gesundes Stressmanagement seitens der Eltern sinnvoll, um auch das eigene emotionale Befinden sicherzustellen. Eine Erziehungsstrategie, bei der, obgleich natürlich ein aufmerksamer, sensibler Umgang mit dem Kind im Fokus steht, auch Vertrauen in die Fähigkeiten und Eigenschaften des Kindes besteht, kann somit für ein gesundes Stressmanagement seitens der Eltern hilfreich sein. Respectful Penting kann also dieser Studie zu Folge nicht nur für das Wohlergehen Deines Kindes, sondern auch für Dein eigenes emotionales Befinden vorteilhaft sein. Dabei ist allerdings anzumerken, dass es sich bei dieser Studie um ein vorläufiges Ergebnis handelt und dass erst das Durchführen einer Folgestudie, mit einer höheren Teilnehmerzahl und zufällig zugeteilten Interventionsgruppen definitiv Auskunft über die Effektivität der Respecful Parenting- Strategie geben können. 

Kinder sind noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung und müssen erst noch lernen, wie sie mit den komplexen Anforderungen der physischen und sozialen Welt bestmöglich umgehen können. Dennoch sollten Eltern versuchen nicht zu vergessen, welche emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten Kinder schon von Beginn ihres Lebens an besitzen. Somit kann es vorteilhaft für das Kind- sowie für die Eltern sein, wenn Eltern dennoch vertrauen in ihre Kinder einschließlich ihrer persönlichen Empfindungen und Fähigkeiten haben. 

Referenzen:

Richardson, A. C., Lo, J., Priddis, L., & O’Sullivan, T. A. A quasi-experimental study of the respectful approach on early parenting competence and stress. Journal of Child and Family Studies, 29(10), 2796–2810. 2020. https://doi.org/10.1007/s10826-020-01762-w

de Souza AF;Máximo RO;de Oliveira DC;Ramírez PC;Luiz MM;Delinocente MLB;Santos JLF;Steptoe A;de Oliveira C;Alexandre TDS; (n.d.). Gender differences in the association between adverse events in childhood or adolescence and the risk of premature mortality. Scientific reports.

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