Bei der sogenannten Mundfäule handelt es sich um eine Virusinfektion der Mundschleimhaut, bei der sich dort viele kleine Bläschen bilden. Sie tritt hauptsächlich in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes auf und ist hochansteckend. Ausgelöst wird sie durch die Erstinfektion mit dem Herpes-Virus, den ein Großteil der Menschen in sich trägt.

Welche Symptome hat die Mundfäule und wie wird sie behandelt?

Bei der Mundfäule, auch Stomatitis aphtosa genannt, kommt es zu kleinen Bläschen auf Mundschleimhaut, Gaumen, Zunge und Zahnfleisch. Die Bläschen platzen recht schnell auf und hinterlassen ein weiß-gelbes Sekret, das einen fauligen Mundgeruch verursachen kann – daher der Name Mundfäule. Betroffene Kinder fühlen sich vorher meistens schlapp und bekommen Fieber. Gesellen sich die Bläschen im Mund zu den Symptomen hinzu, kann schnell und sicher die Diagnose Mundfäule gestellt werden. Weitere Symptome können ein starker Speichelfluss und geschwollene Lymphknoten sein. 

Da die Infektionen im Mund sehr schmerzhaft und unangenehm sind, wird meist ein leichtes Schmerzmittel gegeben. Gut geeignet sind beispielsweise schmerzstillende Zahngele. Auch desinfizierende Lösungen und Schmerzzäpfchen können die Beschwerden lindern. Auch kühlende Pads, die man an die Wange halten kann, empfinden viele Kinder als angenehm. Gegen Fieber haben sich Wadenwickel oft als sehr hilfreich bewährt. Ist das Fieber jedoch sehr hoch, sollten fiebersenkende Mittel gegeben werden. 

In der Regel trocknen die Bläschen und wunden Stellen nach etwa einer Woche aus und heilen ab. Betroffene sind dann auch nicht mehr ansteckend. In seltenen Fällen kann es als Komplikation im Anschluss zu einer Neurodermitis oder zu Herpesbläschen an Auge oder Lippe kommen. 

Was sollte ich beachten, wenn mein Kind Mundfäule hat?

Da die Infektion hochansteckend ist, ist eine gute Hygiene das A und O. Kinder sollten sich regelmäßig die Hände waschen, Gegenstände, die vom Kind berührt wurden, sollten gereinigt werden, bevor andere Kinder oder Familienmitglieder sie anfassen, z.B. Besteck. Auf engen Körperkontakt wie Küssen sollte erstmal verzichtet werden.

Viele Kinder neigen aufgrund der Schmerzen im Mund dazu, wenig bis gar nichts zu essen und zu trinken. Als Elternteil solltest Du Dein Kind trotzdem dazu motivieren, etwas zu sich zu nehmen. Geeignet sind während der Entzündungen im Mund vor allem kalte Getränke wie Wasser oder abgekühlter Kamillentee. Vor allem letzterer wirkt entzündungshemmend und sollte während der akuten Phase täglich getrunken werden. Fruchtsäfte sollten aufgrund der Säure eher nicht gegeben werden. In puncto Essen sollten ebenfalls eher kühle Speisen auf dem Plan stehen, da heiße und vor allem sehr gewürzte Gerichte die Schleimhäute zusätzlich reizen können. Du kannst z.B. kalte Gemüsesuppe wie Gazpacho anbieten, aber auch Kartoffelbrei auf Zimmertemperatur oder Pudding. 

Zusätzliche Reizungen im Mund sollten vermieden werden, deswegen sollte sich Dein Kind vor allem in den ersten Tagen nicht die Zähne putzen. Dies hört sich erstmal etwas unhygienisch an, ist aber besser, damit die Schleimhäute im Mundraum sich etwas erholen können. Gegen den unangenehmen Geschmack im Mund gibt es spezielle Mundspülungen, die desinfizierend wirken. 

Wenn Dein Kind von Mundfäule betroffen ist, solltest Du es erstmal nicht in Schule, Kindergarten oder Kita schicken. Erst, wenn die Bläschen getrocknet und abgeheilt sind, besteht kein Infektionsrisiko mehr. Vermutest Du bei Deinem Kind Mundfäule, solltest Du dies bei einem Arzt der einer Ärztin untersuchen lassen.

Referenzen:

Kinderärzte im Netz. Mundfäule. Kindern weiche und kühle Nahrung geben. [zuletzt aufgerufen am 31.03.2023]. URL: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/mundfaeule-kindern-weiche-und-kuehle-nahrung-geben/

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