Bei der Ernährung von Babys gibt es innerhalb des ersten Lebensjahres einiges zu beachten, denn manche Lebensmittel sind noch tabu. Wir verraten Dir, welche Lebensmittel noch nicht auf dem Speiseplan stehen sollten.

Was ist wichtig bei der Babyernährung?

Während der Schwangerschaft hast Du sicherlich auf die ein oder anderen Lebensmittel verzichtet, um Deinem Kind eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Auch wenn das Baby auf der Welt ist, gibt es einige Dinge innerhalb des ersten Jahres der Babyernährung zu beachten, denn sein Verdauungstrakt ist noch nicht ganz ausgereift und dementsprechend empfindlich.

Vor allem in der Beikostzeit gilt es, so viele geeignete Lebensmittel wie möglich zu geben, um Dein Kind an viele verschiedene Nahrungsmittel zu gewöhnen. Dies lässt die Chancen steigen, dass Dein Kind später mehr auf dem Teller akzeptiert. Innerhalb des ersten Lebensjahres gibt es allerdings noch einige Lebensmittel, die noch nicht für Dein Kind geeignet sind und die Du später erst anbieten kannst.

Zucker und Süßungsmittel

Wenn es nach den meisten Kindern gehen würde, würde Süßes wohl täglich auf dem Speiseplan stehen. Dass Zucker generell nicht gesund ist, ist kein Geheimnis. Kinder sollten nur wenig zuckerhaltiges essen und bei Babys sollte Zucker komplett vom Ernährungsplan gestrichen werden. Je früher ein Kind mit süßen Geschmäckern konfrontiert wird, desto mehr wird sein Geschmackssinn darauf geprägt. Zucker kann vor allem die gesunde Darmflora von Babys schädigen und das Wachstum von Pilzen im Darm begünstigen. 

Auch andere Süßungsmittel wie Honig oder Ahornsirup sind nicht geeignet. Beide können das Bakerium Clostridium Botulinum enthalten, was bei Babys zu Säuglingsbotulismus, einer lebensbedrohlichen Vergiftung, führen kann. Es kommt zunächst zu einer Verstopfung und anschließend zu schwerwiegenden Muskellähmungen, die auch die Atemwege betreffen und letztlich zu Atemstillstand führen können. Kinder unter einem Jahr sollten deswegen unter keinen Umständen Honig oder Ahornsirup zu sich nehmen. Überhaupt ist es nicht nötig, die Speisen für die Kleinsten zu süßen. Eine natürliche Süße kann z.B. in der Beikostzeit durch die Gabe von Obststücken oder (zuckerfreiem) Obstpüree erreicht werden. Wirf am besten immer einen Blick auf die Zusammensetzung eines Produktes, um zu sehen, ob Zucker darin enthalten ist. 

Gemüse

Ab der Beikostphase sollte viel Gemüse auf dem Speiseplan Deines Kindes stehen. Je mehr Gemüse Du Deinem Kind anbietest, desto eher wird es auch später Gemüse auf dem Teller akzeptieren. Im ersten Jahr kann Dein Baby allerdings noch nicht alles gut zerkauen, weswegen Salat, Spinat und Mangold nicht empfehlenswert sind. Im Brei püriert stellen sie aber kein Problem dar. Auch Paprika kann z.T. von Babys noch nicht gut gekaut werden, auch ist sie Schale oftmals nicht so gut verdaulich und kann zu Bauchschmerzen führen. 

Ähnlich sieht es mit Kohlgemüse und Hülsenfrüchten aus. Blähendes Gemüse kann bei Babys zu Bauchschmerzen führen, da der Verdauungstrakt noch sehr empfindlich ist. Kohl, Zwiebeln, Linsen und Lauch solltest Du somit erst ab dem 13. Monat anbieten.

Spinat und Mangold, sowie auch rote Bete und Rucola, sind zudem nitratreich und dürfen nur in kleinen Mengen gegeben werden. 

Obst
Obst ist in der Regel unbedenklich für Babys, allerdings besteht bei Beeren (z.B. Heidelbeeren) oder Weintrauben die Gefahr des Verschluckens. Beeren und Trauben deswegen immer vor dem Verzehr sehr klein schneiden.

Gewürze
Da der Verdauungstrakt und die Magenschleimhaut von Babys noch recht empfindlich sind, sollte auf Gewürze verzichtet werden. Vor allem Pfeffer und Chili können zu Bauchschmerzen führen.  

Getreide

Amaranth, Quinoa und Buchweizen zählen zu den sogenannten Pseudogetreiden und können, neben den gesunden Mineralien, gerade bei Babys auch negative Auswirkungen auf die Verdauung haben. Amaranth beispielsweise enthält Gerbstoffe, die die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen und generell die Verdauungsenzyme hemmen können. Quinoa dagegen kann Saponine und einen hohen Puringehalt enthalten. Erstere können die Darmschleimhaut von Babys reizen, während Purin die Nieren schädigen kann.

Buchweizen hat ein hohes Allergiepotential und kann zudem zu Hautirritationen führen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deswegen einen Verzehr erst ab dem 12. Monat.

Sojaprodukte
Sojaprodukte (Sojadrink, Sojajoghurt etc.) sollten aufgrund der enthaltenen Isoflavone im ersten Jahr nicht gegeben werden, diese haben eine hormonelle Wirkung im Körper.

Nüsse

Nüsse bergen aufgrund ihrer häufig abgerundeten Form ein hohes Risiko des Verschluckens und auch ein hohes Allergiepotential. Hierbei kommt es oft aber auf die Menge an. Kommt es nach dem Verzehr von (kleingeschnittenen oder gemahlenen) Nüssen zu Hautausschlägen oder einem wunden Po, solltest Du Nüsse erstmal vom Speiseplan streichen. 

(Roh-)milchprodukte

Oft hört oder liest man, dass Babys im ersten Jahr überhaupt keine Kuhmilch zu sich nehmen sollten, dies stimmt allerdings nicht ganz. Eiweiß kann die Nieren überfordern, weswegen Kuhmilch erst ab dem sechsten Monat und dann auch nur in moderaten Mengen (200 Milliliter täglich) gegeben werden darf. 

Weich- oder Frischkäse aus Rohmilch ist für die Kleinsten Tabu, da diese Listerienbakterien beinhalten können, die zu einer Listeriose führen können. Das Risiko bei trockene Hartkäse ist dagegen sehr gering. Am besten schaust Du vor dem Kauf eines Milchproduktes, ob es als Rohmilchprodukt ausgewiesen ist.  

Rohes Fleisch und Fisch

Gemäß Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes sollten Kinder unter fünf Jahren gänzlich auf rohes Fleisch verzichten, dazu zählen z.B. auch Salami und Leberwurst. Generell wird kontrovers diskutiert, ob Wurst etwas in der Babyernährung zu suchen hat. Durch die hohe Verarbeitung und den oftmals hohen Gehalt von Pökelsalzen ist jedoch eher davon abzuraten.

Achte generell immer darauf, dass Fleisch und Fisch gut durchgebraten sind, um die Gefahr von einer Salmonellen- oder Bakterienbildung zu vermeiden. Bei Fisch muss zusätzlich darauf geachtet werden, dass keine Gräten enthalten sind, damit sich das Kind nicht verschlucken kann. Fettreiche Raubfische wie Thunfisch, Schwertfisch oder Hecht können mit Schwermetallen belastet sein. Hier lieber auf andere Fischsorten wie Lachs oder Saibling ausweichen. 

Eier
Rohe und weichgekochte Eier können eine Vergiftung mit Salmonellen begünstigen und sind daher Tabu. In Backwaren stellen sie in der Regel aber kein Problem dar. Ab dem neunten Monat dürfen Kinder auch hart gekochte Eier probieren. 

Getränke

Neben Muttermilch oder Säuglingsersatznahrung kann ca. ab dem 7. Monat und parallel zur dritten Beikost-Breimahlzeit Wasser angeboten werden. Alkohol und koffeinhaltige Getränke sind schädlich und daher in der Babyernährung verboten. Auch Fruchtsäfte sind nicht zu empfehlen, da diese meist zu viel Zucker enthalten.

Wenn Du unsicher bist, wie Du eine ausgewogene Ernährung für Dein Baby erreichen kannst, sprich am besten Deine Hebamme darauf an. 

Referenzen:

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Das beste Essen für Babys. Infobroschüre 2020. 

Robert Koch Institut. Epidemiologisches Bulletin 2018. 20: 189-198.

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